Khaprakäfer: Erkennen, Risiko verstehen & richtig reagieren
Der Khaprakäfer (Trogoderma granarium) zählt zu den problematischsten Vorratsschädlingen weltweit. Er befällt vor allem trockene pflanzliche Vorräte und ist wegen seiner Widerstandsfähigkeit besonders schwer zu bekämpfen. Hier erfährst du, woran man Khaprakäfer und Larven erkennt, welche Anzeichen typisch sind und was bei Verdacht sinnvoll ist.
Was ist der Khaprakäfer?
Der Khaprakäfer ist ein kleiner Speckkäfer-Verwandter. Besonders problematisch sind die Larven: Sie sind stark behaart, können sehr lange ohne Nahrung überleben und verstecken sich in kleinsten Spalten. Befall tritt meist in Lager- und Vorratsbereichen auf und wird häufig über Warenverkehr eingeschleppt.
So erkennst du Khaprakäfer & Larven
- Erwachsene Käfer: klein (wenige Millimeter), bräunlich, eher unscheinbar
- Larven: braun, deutlich behaart, „borstig“, oft mit buschigem Haarbüschel am Hinterende
- Häutungsreste: leere Larvenhäute (wie kleine, behaarte „Hüllen“) in Ecken/Fugen
Typische Anzeichen in Vorräten
- Larven oder Larvenhäute in/bei trockenen Lebensmitteln
- Verunreinigungen, Staub, „Häutungsreste“ in Schrankfugen
- Funde in Tierfutter- oder Vogelfuttervorräten
- wiederkehrende Funde trotz Reinigung (Verstecke in Ritzen)
Welche Produkte können betroffen sein?
- Getreideprodukte, Mehl, Grieß, Reis, Nudeln
- Nüsse, Samen, Trockenfrüchte
- Gewürze und trockene Backzutaten
- Tierfutter und Vogelfutter
Wie kommt es zum Befall?
- Einschleppung über Waren, Verpackungen oder Lagergut
- lange Lagerzeiten und warme Bereiche
- undichte Verpackungen, offene Vorräte
- Ritzen, Hohlräume, Sockelleisten als Rückzugsort
Was tun bei Verdacht? (sicher & sinnvoll)
1. Befall eingrenzen
- betroffene Produkte isolieren (verschließen, getrennt lagern)
- Funde fotografieren (Makro) und Fundort dokumentieren
- Vorräte komplett prüfen (auch Tierfutter!)
2. Hygiene & Lagerung
- Schränke komplett ausräumen, gründlich aussaugen (Fugen!)
- Oberflächen feucht reinigen, Ritzen nicht vergessen
- Vorräte in luftdichte Behälter (Glas/Metall) umfüllen
3. Fachliche Abklärung
- bei starkem Verdacht: professionelle Schädlingsbestimmung/Inspektion
- besonders bei Befall im Lager, Betrieb oder größeren Mengen
Natürliche Nützlinge – was ist möglich?
Für Speckkäfer-/Vorratsschädlinge werden in bestimmten Fällen parasitische Lagererzwespen als natürliche Unterstützung eingesetzt. In der Praxis gilt jedoch: Bei einem kritischen Verdachtsfall ist Identifikation + konsequente Sanierung wichtiger als „ein einzelner Ansatz“.
FAQ zum Khaprakäfer
Ist jeder kleine braune Käfer im Vorrat ein Khaprakäfer?
Nein. Es gibt viele Vorrats- und Speckkäferarten, die ähnlich aussehen. Eine sichere Bestimmung ist oft nur mit genauer Betrachtung (v. a. Larven) möglich.
Woran erkenne ich die Larven besonders gut?
Typisch sind die starke Behaarung und Häutungsreste in Ecken/Fugen nahe trockener Vorräte. Wenn du Larvenhäute findest, solltest du den Bereich konsequent prüfen.
Was ist die beste Vorbeugung?
Luftdichte Vorratsbehälter, kurze Lagerzeiten, regelmäßige Kontrolle und saubere Schrankfugen. Neu gekaufte Ware kurz prüfen und Tierfutter nicht offen lagern.
Wann sollte ich professionelle Hilfe holen?
Wenn Larven/Häutungsreste wiederholt auftreten, mehrere Vorräte betroffen sind oder du den Verdacht nicht sicher ausschließen kannst.

