Schädlingslexikon – Green Guardia

Kräuterdieb: Vorratsschädling in Kräutern, Gewürzen & Trockenware

Der Kräuterdieb (Ptinus fur) ist ein kleiner Diebkäfer, der sich von trockenen pflanzlichen und teils tierischen Materialien ernähren kann. In Haushalten fällt er vor allem als Vorrats- und Materialschädling auf – z. B. in getrockneten Kräutern, Gewürzen, Tee oder Getreideprodukten. Hier erfährst du, woran du ihn erkennst und wie du natürlich und nachhaltig gegensteuern kannst.

Ptinus fur · Diebkäfer (Ptinidae) #Kräuterdieb im Vorrat · Käfer in Gewürzen · Käfer in Tee

Was ist der Kräuterdieb?

Der Kräuterdieb ist ein sehr kleiner Käfer (meist wenige Millimeter), der häufig in menschlicher Umgebung vorkommt. Er ist oft nachtaktiv und bleibt deshalb lange unbemerkt. Die Tiere nutzen trockene Vorräte als Nahrung – besonders kritisch wird es, wenn Larven in versteckten Ecken und Verpackungen mitlaufen.

Diebkäfer Vorratsschädling oft nachtaktiv
Wichtig: Der Begriff „Kräuterdieb“ wird manchmal falsch verstanden – es handelt sich hierbei um einen Käfer (Ptinus fur) und nicht um einen Kräuter-Minierer.

So erkennst du Kräuterdieb & Befall

  • Käfer: sehr klein, bräunlich bis dunkel, mit auffällig langen Beinen/Fühlern
  • Fundorte: Vorratsschrank, Schubladen, Ritzen, unter/ hinter Dosen
  • Hinweise im Vorrat: Krümel/Staub, verunreinigte Trockenware, ggf. Larvenhäute
  • Typisch: wiederkehrende Funde trotz „nur kurz geputzt“ (weil Verstecke bleiben)
Green Guardia Tipp: Wenn du kleine Käfer immer wieder im Vorratsschrank findest, prüfe auch „vergessene“ Produkte: Tee, Gewürze, Kräuter, Tierfutter und selten genutzte Backzutaten.

Welche Produkte sind häufig betroffen?

  • getrocknete Kräuter & Gewürze (z. B. Paprika, Pfeffer, Kräutermischungen)
  • Tee, Kakao, Trockenprodukte
  • Getreide, Mehl, Grieß, Müsli, Reis
  • Tierfutter/Vogelfutter

Warum kommt es zum Befall?

  • Einschleppung über bereits befallene Trockenware oder Verpackungen
  • lange Lagerzeiten (selten genutzte Produkte)
  • nicht luftdicht schließende Verpackungen
  • Ritzen/Fugen als sichere Rückzugsorte für Larven

Was tun bei Befall? (natürlich & sinnvoll)

1. Befall eingrenzen

  • alle Trockenwaren konsequent prüfen (auch „hinten“ im Schrank)
  • auffällige Produkte isolieren und entsorgen
  • Fundorte dokumentieren (wo ist es am stärksten?)

2. Schränke gründlich reinigen

  • Schrank komplett ausräumen
  • Ecken, Bohrlöcher, Schienen und Fugen gründlich aussaugen
  • feucht auswischen und gut trocknen lassen

3. Vorräte richtig lagern

  • nur noch luftdichte Behälter (Glas/Metall) nutzen
  • kurze Lagerzeiten, regelmäßig „Bestand drehen“
  • Tierfutter niemals offen lagern

Nützlinge als Empfehlung: Lagererzwespen

Als natürliche Unterstützung bei Vorratskäfer-Problemen eignen sich Lagererzwespen (Lariophagus distinguendus). Sie parasitieren Käferlarven in schwer zugänglichen Bereichen (z. B. Ritzen/Verpackungsreste) und helfen so, den Entwicklungszyklus zu unterbrechen – besonders dann, wenn man die Quelle nicht zu 100 % findet.

Warum Lagererzwespen sinnvoll sind: Bei Vorratskäfern sitzen die Larven oft versteckt. Lagererzwespen erreichen genau diese Stadien und ergänzen Reinigung + luftdichte Lagerung sehr gut.

FAQ zum Kräuterdieb

Ist der Kräuterdieb gefährlich?

Er gilt vor allem als Vorrats- und Materialschädling. Betroffene Lebensmittel solltest du nicht mehr verwenden, der Fokus liegt aber auf Hygiene und Lagerung.

Warum finde ich immer wieder einzelne Käfer, obwohl ich geputzt habe?

Häufig bleiben Larven/Verstecke in Fugen, Bohrlöchern oder Verpackungsresten. Deshalb sind gründliches Aussaugen und luftdichte Behälter entscheidend.

Wie kann ich sicher vorbeugen?

Trockenwaren in Glas/Metall umfüllen, Lagerzeiten kurz halten, regelmäßig kontrollieren – und besonders Gewürze, Tee und Tierfutter im Blick behalten.

Was ist der wichtigste erste Schritt?

Quelle finden (welches Produkt?), befallene Ware entfernen und den Schrank inklusive Fugen gründlich reinigen. Danach konsequent luftdicht lagern.